Über die mögliche Krebsgefahr durch Handys streiten Forscher seit Jahren. Verbraucherschützer sehen uns einem unkontrollierten Feldversuch mit ständig steigender Strahlenbelastung ausgesetzt. In Forschungen geht es daher meist darum herauszufinden, ob elektromagnetische Strahlung Krebs auslösen kann oder nicht.
Jetzt zeigen neue Studien, dass ernsthafte Risiken wohl nicht auszuschließen sind. In den letzten fünf Jahren, erklären Forscher im „BioInitiative-Bericht 2012“, wurden rund 1800 Analysen veröffentlicht, die auch noch negative Gesundheits-Effekte zeigen, wenn die Grenzwerte für die Strahlung deutlich unterschritten wurden. Dabei ist bereits die Festlegung dieser Werte umstritten. Handystrahlung liegt im Frequenzbereich der Mikrowellen, die ihre Energie auf wasserhaltige Strukturen übertragen und diese so erhitzen. Die Grenzwerte für die maximal erlaubte Strahlungsbelastung orientieren sich an dieser thermischen Wirkung: Sie sollen verhindern, dass Körpergewebe – vor allem das Hirn – durch Erhitzung geschädigt wird. Kritiker verweisen aber darauf, dass biologische Wirkungen bereits weit unterhalb der festgelegten Schwellen auftreten.
So ist es auch in einer der neuen Studien mit dem Ziel, Zusammenhänge zwischen der Handystrahlung und der Entstehung von Krebs aufzuspüren. Durchgeführt hat sie eine Gruppe um den israelischen Mediziner Yaniv Hamzany von der Universität Tel Aviv. Weil Handys beim Telefonieren stets auch die Ohrspeicheldrüse bestrahlen, könnten sich entsprechende Veränderungen im Speichel zeigen, überlegte Hamzany. Beim Vergleich des Speichels von Vieltelefonierern und von Gehörlosen oder Handyverweigerern zeigten sich in der Tat Unterschiede. So fanden sich im Fall der ersteren Anzeichen für oxidativen Stress: In ihren Zellen waren so genannte Peroxide oder freie Radikale in großer Zahl vorhanden. Diese aggressiven chemischen Verbindungen können die Erbsubstanz DNS angreifen und zählen daher zu den Risikofaktoren für Krebs!
Vieltelefonierer besonders gefährdet
Als Vieltelefonierer galten Personen, die ihr Handy mindestens acht Stunden pro Monat am Ohr haben. Die meisten seiner Probanden aus dieser Gruppe, versichert Hamzany, hätten aber 30 bis 40 Stunden monatlich telefoniert. „Das Ergebnis legt nahe, dass in den Drüsen und dem Gewebe, die beim Telefonieren nahe am Handy liegen, beträchtlicher oxidativer Stress entsteht“, sagt der Forscher. „Dadurch gibt es Schäden, die genetische Mutationen auslösen können, was wiederum die Entwicklung von Tumoren fördert.“ Die Studie enthülle zwar keine klare Beziehung von Ursache und Wirkung, doch trage sie zur wachsenden Zahl von Indizien bei, die darauf hindeuten, dass der Gebrauch von Handys langfristig gefährlich sein kann. Zudem gebe sie der Forschung eine neue Richtung vor. So müsse man nun herausfinden, wie schnell die Zellen in den Speicheldrüsen auf die Strahlung reagieren. Wir haben schon in unserem Beitrag vom 31. Dezember 14 über die gesundheitlichen Gefahren durch oxidativem Stress geschrieben.
Wenn man bedenkt, dass auch die Nutzung von Apps, Facebook und weiteren mobilen Internetanwendungen dieselbe Strahlung wie Mobiles Telefonieren verursacht, so gehören in der heutigen Zeit wohl ein grosser Teil der Bevölkerung zu den Vieltelefonierern, mit einer Handynutzung von mehr als 8 Std. im Monat. Wir empfehlen Ihnen deshalb, Ihre Gewohnheiten zu überprüfen und für sich zu entscheiden, wo Sie die Mobilfunknutzung einschränken können und wollen. Mit unserer PhoneCard haben Sie zudem eine Möglichkeit, die Mobilfunkstrahlung am Ort der Entstehung zu entstören.