Adnan Salazar zitiert in seinem Artikel für den Kopp-Verlag verschiedene Publikationen zum Thema: Wie handhaben Manager grosser Technologiekonzerne den Umgang von Tablets & Co bei ihren Kindern? Die Technokraten-Elite weiß, dass die elektronischen Geräte die Konzentration stören und abhängig machen können. Wir fassen die Publikation hier für Sie zusammen.
Im Artikel „Steve Jobs was a low-tech parent“ der New York Times vom September 2014, geht es darum, dass der verstorbene Apple-Chef seine Kinder nicht mit dem iPad spielen ließ, einem der beliebtesten Geräte seines Unternehmens:
„Ihre Kinder lieben doch bestimmt das iPad, oder?“, fragte ich Jobs, um das Thema zu wechseln. Der erste Tablet-PC des Unternehmens war gerade auf den Markt gekommen. „Sie haben es noch nicht benutzt“, erwiderte er. „Wir schränken ein, wie viel Technik unsere Kinder zu Hause nutzen dürfen.“ Ich habe vermutlich laut nach Luft geschnappt und ihn dann sprachlos angestarrt. Den Haushalt von Steve Jobs hatte ich mir immer wie ein Paradies für Nerds vorgestellt: Die Wände gewaltige Touchscreens, ein Esstisch aus iPads und Besuchern wird als Betthupferl ein iPod aufs Kopfkissen gelegt.
Nein, das käme der Realität nun überhaupt nicht nahe, sagte mir Jobs.
Seitdem habe ich mich mit einigen Chefs von Technologiekonzernen und mit Risikokapitalgebern unterhalten und von allen bekomme ich Ähnliches zu hören: Sie reglementieren sehr streng, wie viel Zeit ihre Kinder vor dem Bildschirm verbringen. Unter der Woche werden alle Geräte häufig komplett untersagt und nur am Wochenende und selbst dann oftmals nur in homöopathischen Dosen freigegeben.“ (Englischer Originalartikel auf http://www.nytimes.com/2014/09/11/fashion/steve-jobs-apple-was-a-low-tech-parent.html?_r=1)
In einem weiteren Artikel aus der New York Times erfahren wir, dass einige Privatschulen, auf die die Eliten ihre Kinder schicken, auf Computer-Bildschirme vollständig verzichten – ein krasser Gegensatz zu der Flut an Computern, mit denen sich die Klassenzimmer in den staatlichen Schulen in den vergangenen Jahrzehnten auch in Europa gefüllt haben.
Englischer Orginalartikel: http://www.nytimes.com/2011/10/23/technology/at-waldorf-school-in-silicon-valley-technology-can-wait.html?pagewanted=all
Hier wird beschrieben wie der Technologie-Vorsitzende von Ebay seine Kinder auf eine kleine Waldorf-Schule schickt, genauso wie die Mitarbeiter von anderen Silicon-Valley Giganten darunter Google, Apple, Yahoo und Hewlett-Packard. In dieser Schule finden wir keinen Computer, keine Bildschirme. Stattdessen die gute alte Wandtafel mit bunter Kreide, Stift und Papier, Bücherregale, Stricknadeln und auch mal Matsch. Im Epizentrum der Technologie wird strikt zwischen Schule und Computer unterschieden!
Es wird ein Vater zitiert, der für Google arbeitet und es lächerlich findet, dass eine App Lehraufgaben besser als eine Lehrperson erfüllen soll. Seine Kinder können noch nicht mit Google umgehen; und er findet die Technologie hat ihre Berechtigung, aber alles zu seiner richtigen Zeit. Nicht alle Schüler verzichten komplett auf Technologie in Ihrer Freizeit. Die Waldorf-Schüler geben an, daheim gelegentlich Filme anzuschauen oder Video-Games zu spielen. Ein Schüler erzählt, dass er lieber mit Stift und Papier arbeitet als mit dem Computer. So könne er z.B. sehen, wie sich seine Handschrift über die Jahre verbessert.
Dass Milliardäre bewusst die Zeit eingrenzen, die ihre Kinder vor einem Bildschirm verbringen dürfen und dass sie sich vom öffentlichen Bildungswesen verabschieden, beides aber gleichzeitig für den Rest der Bevölkerung propagieren, sollte uns ein genaues Nachdenken Wert sein.
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